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Parodontologie

Parodontologie vereint alle Maßnahmen, die dem Erhalt und der Regeneration des Zahnhalteapparates dienen.

In kaum einem anderen Gebiet der Medizin herrschen ähnlich klare Verhältnisse wie in der Zahnheilkunde. In der übergroßen Mehrzahl aller Fälle sind nur zwei große Volkskrankheiten für Schäden an Zahn und Zahnfleisch verantwortlich: Karies und Parodontitis. Karies ist ein Prozess, bei dem der Zahn durch säurehaltige bakterielle Abbauprodukte Zug um Zug verätzt und schließlich
unwiederbringlich zerstört wird. Parodontitis schädigt nicht den Zahn, sondern das Zahnfleisch und den
Zahnhalteapparat – hier führen Bakterienexkremente zu Zahnfleischentzündungen und zum Abbau des
Kieferknochens bis hin zum Zahnausfall.

Bei der Entstehung von Karies und Parodontitis spielen viele Faktoren eine Rolle und die komplexen Zusammenhänge sind bis heute wissenschaftlich noch nicht geklärt. Gesichert ist aber, dass beide Erkrankungen auf das Wirken schädlicher Bakterien zurückzuführen sind. Man schätzt, dass bis zu 500
verschiedene Bakterienarten im Mundraum leben. Während viele Bakterien harmlos sind, produzieren einige aggressive Säuren und giftige Substanzen, die Zahn und Zahnfleisch angreifen. Ein Zahn kann solche Angriffe meist gut überstehen – der Speichel neutralisiert die Säuren und „repariert“ Verätzungen an der Zahnoberfläche. Bildet sich jedoch Zahnbelag, finden die Bakterien hier optimale Wachstumsbedingungen (Feuchtigkeit, Nahrung, Wärme) und können sich schnell vermehren. Die Belastung mit Säuren und giftigen Ausscheidungsprodukten steigt und das natürliche System der Mundflora gerät aus der Balance. Karies und Parodontitis können sich nun entwickeln.

Werden die Zahnbeläge regelmäßig entfernt, reduziert das die Bakterienlast. Karies und Parodontitis haben kaum noch eine Chance. Eine wirksame Vorsorge ist also möglich, wenn es gelingt, die Zähne – im Idealfall dauerhaft – belagfrei zu halten.

Einige der im Mundraum vorkommenden Bakterienarten haben die Fähigkeit, sich an Zähnen anzulagern. Bereits wenige Stunden nach dem Zähneputzen überziehen die Bakterien die Zahnoberflächen mit einer schleimigen Schicht, die mit der Zeit zu einem ca. 0,1mm dicken Zahnbelag
(Plaque/Biofilm) anwächst. Lagern sich in die Plaque nun Mineralien aus Speichel, Nahrungsmitteln oder Stoffwechselprodukten der Bakterien ein, entsteht harter Zahnstein. Das tägliche Zähneputzen ist auch deshalb so wichtig, weil es immer wieder die Plaque zerstört und das Verfestigen zu Zahnstein verhindert.

Plaque ist ein weicher, fast unsichtbarer und von Bakterien durchsetzter Zahnbelag.
Plaque haftet zäh an den Zahnoberflächen und ist nur durch mechanische Reinigung (Zähneputzen) wirksam zu entfernen. Die Entfernung der Plaque ist die wichtigste Maßnahme der häuslichen Zahnreinigung.

Zahnstein entsteht, wenn sich Mineralien – z.B. aus dem Speichel – in die Plaque einlagern und diese
verfestigen. Zahnstein ist von zahlreichen Hohlräumen und Kanälchen durchzogen, in denen sich Bakterien vermehren können. Zahnstein ist nicht mehr mit den Mitteln der häuslichen Zahnpflege zu
entfernen.

Konkremente sind bakterienbesiedelte, harte Zahnbeläge, die in den Zahnfleischtaschen unter dem Zahnfleisch liegen. Diese Ablagerungen in den Zahnfleischtaschen können sich über die Zahnwurzeln ausbreiten und schließlich zum Zahnverlust führen.

Zahnbeläge aus Genussmitteln. Tee, Kaffee und Tabakrauch hinterlassen mit der Zeit dunkel gefärbte und hartnäckig anhaftende Beläge auf den Zahnoberflächen. Gegen diese Beläge sind die häuslichen Zahnbürsten oft machtlos und die Entfernung muss durch eine professionelle Reinigung in der Zahnarztpraxis erfolgen.

Professionelle Zahnreinigung (PZR)

Die heute am Markt befindlichen Produkte für die Zahnreinigung ermöglichen eine gute Mundhygiene. Zahnbürsten, Zahnseide, Zwischenraumbürsten können bei richtiger Putztechnik und regelmäßiger Anwendung ein Gebiss gut reinigen. Dennoch: In der Praxis zeigt sich, dass der häuslichen Zahnreinigung Grenzen gesetzt sind. Zahnzwischenräume, Fissuren, versteckte Furchen – schwer zugängliche Zahnflächen werden oft nicht erreicht und bleiben Problemzonen, in denen sich Zahnbelag bilden kann. Da hilft dann nur noch eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) in der Zahnarztpraxis.

Die PZR ergänzt die häusliche Zahnpflege durch eine regelmäßige professionelle Grundreinigung des Gebisses. Dabei geht die PZR weit über den Umfang der herkömmlichen Zahnsteinentfernung hinaus. Neben dem Zahnstein werden auch andere Beläge entfernt und es bleibt auch nicht beim einfachen „Wegbohren“ der Beläge. Ein ganzes Bündel zusätzlicher Maßnahmen wie z. B. das Polieren der Zahnoberflächen, das die Neuanhaftung von Zahnbelag erschwert, macht die Professionelle Zahnreinigung zu einer wirklich umfassenden Prophylaxe.

Neben der Vorsorge ist auch eine regelmäßige Kontrolle zur Früherkennung wichtig. Nutzen Sie deshalb
die halbjährlichen Kontrolluntersuchungen in Ihrer Zahnarztpraxis.

Die in Zahnbelägen vorkommenden Bakterien leben nicht nur isoliert im Mundraum, sondern gelangen auch in den Körper. Wissenschaftliche Untersuchungen haben teils deutliche Anhaltspunkte dafür geliefert, dass es Zusammenhänge von allgemeinmedizinischen Erkrankungen wie z. B. Diabetes, Herz-, Kreislauf- und  Lungenerkrankungen mit Bakterien aus dem Mundraum gibt. Die Bakterienreduktion im Rahmen einer PZR hat also auch einen positiven Effekt auf die Allgemeingesundheit.

Der Umfang einer Professionellen Zahnreinigung ist abhängig von der individuellen Mundsituation. Im Mittelpunkt steht die Entfernung der Zahnbeläge. Hinzu kommen aber je nach Bedarf weitere Maßnahmen zur optimalen Vorsorge. Das Ergebnis der PZR ist ein grundgereinigtes Gebiss, das sich wirkungsvoller als zuvor durch die häusliche Zahnpflege sauber halten lässt.

Am Anfang steht immer eine Untersuchung des Mundraumes. Dabei werden Problembereiche wie Art und Umfang der Zahnbeläge, Zahnfleischtaschen, Belagsnischen z. B. bei Zahnersatz überprüft. Das Ergebnis dieser Untersuchung bestimmt das weitere Vorgehen in der anschließenden Behandlung.

Bei der Entfernung der Zahnbeläge kommen  Spezialinstrumente zum Einsatz. Je nach Menge kann die
Entfernung der Zahnbeläge einige Zeit in Anspruch nehmen (ggf. mehrere Sitzungen).
Wichtig: Überstehende Kronen- und Füllungsränder werden abgetragen und poliert. Das dichtet den Randspalt zum Zahn ab und hemmt das Eindringen von Bakterien.

Mit fluoridhaltiger Polierpaste werden die Zahnoberflächen geglättet, so dass die Anhaftung von Bakterien und Neubildung von Zahnbelägen gehemmt wird.
Die Fluoridierung mit Gelen oder Lacken stärkt den  Zahnschmelz und schützt den Zahn.

Am Ende der Behandlung erhalten Sie konkrete Tipps zur Mundhygiene, die auf Ihre individuelle Situation abgestimmt sind.

Konkremente sind harte Zahnbeläge unterhalb des Zahnfleisches in den Zahnfleischtaschen. Sind solche Beläge vorhanden, ist es besonders wichtig, diese zu entfernen, um frühzeitig eine beginnende Parodontitis einzudämmen. Ist der Belag lokal begrenzt in der Nähe des Zahnfleischsaums, kann die Konkremententfernung im Rahmen der PZR durchgeführt werden. Bei ausgedehnteren Belägen (z. B. Taschentiefe>3,5mm) gehört die Konkremententfernung bereits zur Parodontaltherapie (Leistung der gesetzlichen Krankenkassen). Fragen Sie dazu Ihren Zahnarzt.

Wie oft eine PZR sinnvoll ist, hängt stark von der individuellen Mundsituation, der Neigung zu Zahnbelägen und dem Risiko für Karies und Parodontitis ab. Je nach Situation sind halbjährliche bis jährliche Wiederholungen üblich. Bei ungünstigen Mundhygienebedingungen (Zahnfleischtaschen, starke Neigung zu Zahnbelag, aber auch Allgemeinerkrankungen wie z. B. Diabetes) können kürzere Abstände sinnvoll sein. Ihr Zahnarzt wird Ihnen ein an Ihr individuelles Risiko angepasstes Zeitintervall für die PZR empfehlen.

Gesetzlich Versicherte müssen die Kosten meist selbst bezahlen. Private Kassen erstatten abhängig vom Tarif. Manche gesetzliche Krankenkassen zahlen Zuschüsse zur PZR. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse.

Durch gründliche häusliche Zahnreinigung lassen sich viele Zahnbeläge vermeiden und letztlich auch Kosten sparen. Dabei kommt es oft nur auf die richtige Putztechnik und die Verwendung geeigneter Zahnpflegeprodukte an. In Ihrer Zahnarztpraxis wird man Ihnen dazu gern nützliche Tipps geben.